„Der Fall Nawalny – Mord im Gulag“ von John Sweeney
*Anzeige* Ich habe eine interessante und aktuelle Politbiographie aus dem Heyne Verlag gelesen, die ich euch gerne vorstellen möchte:
„Der Fall Nawalny – Mord im Gulag“
- Herausgeber: Heyne Verlag
- Autor: John Sweeney
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungsdatum: 24.Juli 2024
- Sprache: Deutsch
- Originaltitel: Murder in the Gulag: The Life and Death of Alexei Navalny
- ISBN: 978-3453607040
Inhalt:
Sein Name war für den russischen Präsidenten tabu, bis Putin sich des verhassten Kontrahenten zuletzt doch entledigte: Alexej Nawalny, Putins gefährlichster Gegner. John Sweeney, der seit Jahrzehnten als Investigativjournalist zu den Abgründen der russischen Politik recherchiert und berichtet, kannte Nawalny persönlich. Nun liefert er eine packende Biografie über den Oppositionsführer und Hoffnungsträger, seine Stärken und Schwächen, die Attacken, denen er ausgesetzt war – und offenbart die Ziele und Strategien von Nawalnys mächtigen Gegnern.
Temporeich, spannend und hochinformativ beleuchtet Sweeney die Geschichten hinter den Schlagzeilen und kommt zu einem klaren Schluss: Wenn Putin Einhalt geboten werden soll, muss der Westen ihm mit aller Entschiedenheit entgegentreten. (Klappentext)
Meine Meinung:
John Sweeney gibt hier erschreckende Einblicke in eine Welt und ein System, das es eigentlich nicht geben dürfte, das nur von der Sucht nach Macht getragen wird und nichts mit Menschlichkeit zu tun hat.
Ich muss zugeben, dass ich mich wenig mit der russischen Geschichte beschäftigt habe und mich nicht wirklich auskenne, aber mit diesem Buch gibt der Autor einen sehr guten Einblick in die jüngsten Ereignisse der Vergangenheit.
Gleichzeitig hält er damit den Juristen, Dokumentarfilmer, Antikorruptions-Aktivisten, Blogger und Oppositionspolitiker Alexei Anatoljewitsch Nawalny in Erinnerung. Einen Mann, der sich trotz des Wissens, was es bedeutet sich der Regierung entgegenzustellen, mutig der Diktatur Wladimir Putins widersetzt hat. Obwohl die Welt und auch er selbst wusste, was passieren wird, konnte ihn keiner – und er sich selbst auch nicht – retten.
Mein Fazit:
Auch ohne politisches Vorwissen ist das Buch für jeden verständlich. Der Schreibstil ist an einigen Stellen ein wenig trocken, aber es geht hier um viel mehr als um hohe literarische Kunst.
Es ist zu merken, dass John Sweeney intensiv recherchiert hat und dass es ihm ein großes Anliegen war – anhand von Alexei Nawalny – auf die Missstände in Russland aufmerksam zu machen. Auch wenn es Nawalny nicht wieder lebendig macht, ist es wichtig, dass dieses Buch möglichst viele Leser erreicht, damit der politische Druck auf die Mächte in Russland stetig zunimmt und diese merken, dass sie nicht alle zum Schweigen bringen können.