„Um jeden Preis“ von Hera Lind

„Um jeden Preis“ von Hera Lind

*Anzeige* Ich möchte euch einen bewegenden Tatsachenroman der Autorin Hera Lind vorstellen:

Um jeden Preis

  1. Herausgeber: ‎Knaur TB
  2. Autor: Hera Lind
  3. Seitenzahl: 528
  4. Erscheinungsdatum: 1. April 2025
  5. Sprache: Deutsch
  6. ISBN: ‎‎ 978-3426528396 ‎

Inhalt:

1944 beginnt für die 16-jährige Lydia ein Alptraum, der nicht enden will: Als die Rote Armee auf ihr kleines Dorf bei Odessa in der Ukraine vorrückt, flieht die Familie. Sie schaffen es sogar bis nach Deutschland, doch sie werden zurückgeholt. Mit Mutter und vier Geschwistern wird Lydia bei minus 50 Grad nach Sibirien verschleppt. Zwölf unbarmherzige Jahre lang kämpft sie in einem Gulag ums Überleben und wird Mutter von acht Kindern, von denen sechs überleben. Als man sie endlich aus dem Lager entlässt, ist der eiserne Vorhang dicht. Weitere zwölf Jahre irrt sie mit den Kindern durch die Sowjetunion, immer nur ein Ziel von Augen: um jeden Preis mit ihnen nach Westdeutschland gelangen, auch wenn sie da noch nie war. Denn Deutschland ist ihre Heimat! (Klappentext)

Meine Meinung:

Die Handlung des Prologes findet im Jahr 2021 statt. Hera Lind trifft die Familie, über die sie einen Roman schreiben möchte und in dessen Mittelpunkt Lydia Judt steht. Grundlage dafür ist Lydias Tagebuch und die Berichte ihrer Familie.

Lydia wurde 1927 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Odessa am Schwarzen Meer geboren. Ihr Leben, das hier in Worte gefasst wird, ist erschütternd. Es ist ein Schicksal, das in ähnlicher Form sicherlich viele Menschen erleiden mussten, aber das macht es keineswegs weniger tragisch.

1944 zwingt der Krieg Lydia und ihre Familie ihre Heimat zu verlassen. Was daraufhin folgt ist wirklich grausam.
Hera Lind beschreibt die Erlebnisse des jungen Mädchens sehr detailliert. Die Einzelheiten sind oft nur schwer zu ertragen. Die Verzweiflung und die Angst von Lydia, ihrer Familie, aber auch von anderen Menschen in ihrem Umfeld kamen direkt bei mir an.

Dies ist kein Buch, das man nebenbei oder am Stück liest. Ich habe Pausen gebraucht, um die unfassbaren Erlebnisse zu verarbeiten. Lydia ist eine unglaublich starke, tapfere und mutige Frau, die das sibirische Arbeitslager, mit dem Traum von einer Zukunft in Deutschland vor Augen, überstanden hat.

Abschließend kommen ihre Kinder, Schwiegerkinder und Enkel zu Wort, die sich an Lydia erinnern und liebevolle Worte finden.

Der flüssige Schreibstil von Hera Lind sorgt dafür, dass sich das Buch trotz des schweren, aufwühlenden Inhalts und der historischen Grausamkeiten angenehm liest.

Mein Fazit:

Hera Lind hat hier wieder einmal ein bewegendes Schicksal in Worte gefasst. Mich hat das Buch zutiefst erschüttert und berührt.
Von mir gibt es für Leser, die historische Romane, die auf wahren Begebenheiten beruhen, eine klare Leseempfehlung.

Elke